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Tote sprechen, man muss nur genau zuhören.

  • Autorenbild: ReadingWitch
    ReadingWitch
  • vor 10 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Rezension "Tote schweigen nie" von A.K. Turner

Cassie Raven ist eine in London lebende Pathologie-Assistentin, die ein besonderes Verhältnis zu toten Menschen hat. Wenn diese bei ihr auf dem Sektionstisch liegen, hört sie oder viel mehr erahnt sie ihren letzten Wunsch oder Gedanken vor dem Tod. Irgendwann landet der Leichnam von Cassies Lehrerin bei ihr in der Pathologie. Cassies Beziehung zu dieser Lehrerin war sehr besonders. Denn als Niemand an das Mädchen glaubte, half ihr Mrs Edwards ihr Ziel zu erreichen. Ohne sie wäre Cassie nicht da, wo sie jetzt ist.


Bei dem Leichnam deutet zunächst alles auf einen Unfall hin. Doch Cassie erspürt auf ihre Art, dass mehr dahinter steckt. Sie geht von Mord aus und sucht nach Beweisen, um ihre Gegenspielerin, die kaltschnäuzige Ermittlerin  DS Phyllida Flyte, davon zu überzeugen in diesem Fall genauer zu ermitteln.


A.K. Turner hat mit dem Roman "Tote schweigen nie" einen gelungenen Auftakt einer Reihe geschaffen, deren Protagonistinnen und gleichzeitig Gegenspielerinnen, zwei Frauen sind. Die beiden sind voller Gegensätze. Während Cassie optisch mit ihren zahlreichen Tattoos und Piercings an einen Punk erinnert und sich gerne mit toten Tieren in ihrer Freizeit beschäftigt, ist die Ermittlerin eher steif und wenig zugänglich für Hobbys, die von der Norm abweichen. Cassie ist in ihren Methoden Dinge zu erforschen manchmal unorthodox und überschreitet hin und wieder Grenzen, während die Ermittlerin sich streng an die Spielregeln hält. Was beide Frauen verbindet, ist eine bewegte Vergangenheit, welche sie nicht loslässt. Zu Beginn sind die Beiden voreingenommen und hegen gegenseitig so gar keine Sympathie. Doch das ändert sich mit der Zeit und jede beginnt die andere für ihre Eigenheiten zu schätzen.


Turners Schreibstil ist recht einfach, und doch mitreißend. Als Leser findet man sehr schnell in den Roman rein und lässt sich auf die Charaktere ein. Szenen werden anschaulich beschrieben, aber nicht zu detailliert, sodass die eigene Vorstellungskraft noch einiges zu tun hat. Die Autorin konzentriert sich auf das Wesentliche der Geschichte und behält so den Roten Faden immer bei. Hinweise auf mögliche Täter werden unauffällig platziert, ohne dabei den Ausgang des Buches zu verraten. Auch die Erzählgeschwindigkeit ist meiner Meinung nach genau richtig. Turner verstrickt sich weder in ausschweifende Beschreibungen, noch in rasanten Szenenwechsel. Die beiden Hauptcharaktere bedienen zu Anfang einige Klischees. Cassie erinnert mich sehr stark an Lisbeth Salander aus der Millennium-Trilogie mit dem Unterschied, dass sie nicht so aggressiv ist. Und DC Flyte weist in den ersten Beschreibungen typische Merkmale einer langweiligen Ermittlerin auf. Doch mit der Zeit entwickeln sich daraus tiefgründige Persönlichkeiten. Der Krimifall selbst ist spannend angelegt, wirkt nicht konstruiert und wird mit dem Verlauf der Geschichte immer vielschichtiger.


Bemerkenswert ist auch das Cover dieses Buches. Obwohl ich ein Buch selten nach dem Umschlag kaufe oder beurteile, war es in diesem Fall anders. Die auffälligen Blumen auf dem grünen Hintergrund haben mich einfach magisch angezogen.



Als Fazit kann ich sagen, dass der Roman "Tote schweigen nie" ist ein in allen Bereichen gelungener Krimi. Turner schaffte es den Spannungsbogen durchgehend zu halten und die Handlung profitiert von dem Zusammenspiel der Gegenseitigen Charaktere Cassie und Flyte. Den Fortsetzungsroman habe ich mir bereits gekauft und bin sehr gespannt darauf zu erfahren wie es mit diesen Frauen-Duo weiter geht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.




 

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